Heute morgen ging es etwas später auf als geplant, nämlich ca. 2 Stunden nach dem Weckerklingeln, nämlich erst um kurz nach acht. Auf dem Campingplatz haben wir ehrlich gesagt deutlich weniger erlebt als beim Wildcampen. Nämlich nada, nix, tote Hose. Scheiß Bärenboxen. Das Einzige was komplett identisch mit dem Vortagsplatz war, war die eisige Kälte am frühen Morgen.
Nach dem Zusammenpacken ging unsere nächste lange Fahrt los in Richtung Death Valley. Bis auf einige Stops zwecks Notdürften und kleinen Snacks auf der Reise, haben wir bis auf unterschiedlichste Landschaftszüge nichts bedeutsames erlebt.
Nach einem kurzen Stop auf einer Anhöhe kurz vor Death Valley und einem extrem kurzen halt bei den Sanddünen gleich nach Stovepipe Wells Village, kehrten wir in eben genannten Ort zurück und informierten uns dort beim örtlichen Motel. Da es uns viel zu teuer war (160 Dollar ca. für 4 Personen), gingen wir auf den gegenüberliegenden kleinen Campingplatz (12 Dollar!!!).
Nachdem wir unser Zelt aufgebaut und Feuerholz gesammelt hatten, machte uns ein saftiger Sandsturm einen Strich durch die Rechnung und das Campen im Freien leider unmöglich. Aber da wir ja nicht von gestern sind nutzen wir die nahgelegene, etwas größere Herrentoilette um uns hier auf unserem Gaskocher unsere restlichen Würstchen zu braten, sowie eine ordentliche Menge Chilli Con Carne (mal wieder…). Geschlafen wurde dann anschließend unglaublich ungemütlich im Auto. Aber hilft ja nichts…
Wie man so schön sagt… A Guader heut’s aus und um an Schlechten is ned schad… 😉
Alle vier von uns haben die Nacht überlebt und die gespenstischen Katzenaugen machten sich über Nacht nicht mehr bemerkbar. Das Einzige was uns etwas zusetzte war die Kälte über Nacht, nachdem es um diese Jahreszeit dort Nachts auf fast 0 Grad runterkühlt. Am Morgen erschreckte uns heute ein weiterer Waldbewohner des Parks. Während Steve, der als erster auf war, gerade beim Auto etwas Zeug holen wollte, kamen ihm die drei anderen erschreckt entgegen.
Es ereignete sich folgendes: Als Zimmi nach seiner täglichen Guten-Morgen-Toilette wieder zurück zum Zelt ging, erblickte er ca. 20 Meter dahinter einen Bären und sie lieferten sich ein kurzes Augengefecht. Erschreckt durch den Anblick, nicht wissend ob er vor- oder zurückgehen sollte, weckte er schnell die beiden Anderen und sie gingen dann umgehend auch zum Auto. Währenddessen verzog sich der Bär, wohl gelangweilt durch das Schauspiel, wieder in den Wald. Nachdem wir vier dann wieder zurückgingen und vom Bärem keine Spur mehr war, packten wir unsere Sachen und fuhren in Richtung Park, um dort im sogenannten Curry Village eine Wartelisten-Reservierung vorzunehmen. Das heißt das alle neu eingehenden Reservierungen auf eine Liste kommen und je nachdem wie weit oben man steht, man eher eine Chance hat einen Platz zu erhalten. Ob man einen bekommt erfährt man jedoch immer erst um drei Uhr am Nachmittag, quasi dann wenn bekannt ist wieviele Leute ihre bereits vorhandenen Reservierungen kurzfristig noch storniert haben. Vorher machten wir uns also auf unseren ersten und auch einzigen Trail im Yosemite Park zu machen.
Wir machten uns vom Curry Village Parkplatz auf zum Vernal Wasserfall (Vernal Trail), über den sogenannten Misty Trail. Die Strecke war wirklich unglaublich schön und ist mit den Wanderwegen bei unseren heimatlichen Bergen nicht zu vergleichen. Es bot sich uns ein wunderschönes Naturschauspiel und wir begegneten auf dem Weg unzähligen Ringtails (in etwa wie Eichhörnchen), sowie unzähligen Vögeln die alle in keinster Weise scheu waren. Der Weg führte über einen am Anfang asphaltierten Wanderweg weiter über Kieselwege bis hin zun Steinpfaden und einer riesigen Steintreppe um hier zur Spitze des Vernal Wasserfalls zu gelangen, neben dem sich ein größeres Platou befindet. Hier könnte man dann noch weiterwandern zum Nevada Wasserfall, was wir uns jedoch leider aus Zeitgründen sparten um noch pünktlich zur Camping Reservierungsvergabe um drei zurück in Curry Village zu sein. Der Endaufstieg war übrigens eine sehr sehr feuchte Angelegenheit und hier kamen uns die am Vortag erworbenen Regenponchos wirklich zu gute.
Wieder zurück in Curry Village nahmen wir um Punkt drei an der „Verlosung“ der Reservierungen teil und hatten Glück unter den ersten zehn zu sein :-). Somit mussten wir in dem Fall nicht mehr aufs Wildcamping zurückgreifen. Wir bekamen einen freien Platz bei den North Pines. Jeder Campingbereich im Park bietet einen Holztisch mit Bänken für Platz für ca. 8 Personen, sowie einen Parkplatz fürs Auto, eine Feuerstelle mit Grillrost und eine Bärenbox, in der ALLES was ein Bär in irgendeiner Weise verspeisen könnte über Nacht verstaut werden muss. Zur Zeit gibt es in dem Gebiet ca. 78 Bären, wodurch man definitiv diese Anweisung befolgen sollte ;-).
Langer Rede kurzer Sinn: Unser Campingplatz war, bis auf fehlende Duschen, ein totaler Traum und wir saßen recht lange draußen, grillten unsere Steaks und tranken gemütlich ein paar Bier am Lagerfeuer. Der optimale Ausklang für einen tollen Tag eben ;-).